Nach zwei Jahren Bauzeit nahm die neue Zentrale von Bouygues Construction 1988 offiziell die Arbeit auf. Der Challenger genannte Komplex wurde zum technologischen Schaufenster für das ausklingende 20. Jahrhundert. Zwanzig Jahre später will Bouygues, dass Challenger ein Wunder moderner Architektur bleibt. Das Unternehmen hat daher ein sehr ehrgeiziges Projekt ins Leben gerufen. Zum Beispiel ist es eines der vielen hoch gesteckten Ziele, den Energieverbrauch vor Ort nicht um den Faktor 2 oder 3, sondern vielmehr um den fast unmöglichen Faktor 10 zu reduzieren.

Um das Ziel von Bouygues Construction einer deutlich besseren Energiebilanz zu erreichen, musste die neue Klimaanlage die marktweit energieeffizienteste sein. Der Standort ist mit einer Wärmepumpe auf Trockenfühlern ausgestattet – 75 vertikale Sensoren in 100 Metern Tiefe – und mit vier Temperaturaufzeichnungssonden. Das System nutzt die Bodentemperatur, die mittels einer Flüssigkeit gespeichert wird, die in einem geschlossenen Kreislauf fließt. Neben der Erdwärme-Technologie wird die thermische Schleife aus fünf adiabatischen Kühlern gespeist, die die Luft und das Wasser aus der biologischen Aufbereitungsstation verwenden, um den Wasserkreislauf zu kühlen.

Automatische variable Wasserflusssteuerung: eine Weltneuheit, Multi V Water von LG, wurde gewählt. Die starke Leistung des Systems wurde bei einem Vor-Ort-Test sichergestellt. Um es funktionsfähig zu machen, war es notwendig, den Fluss der Schleife zu verbessern. Während es Wettbewerbern nicht einmal gelang, bei der Durchflussrate auf einen Wert zwischen 50 und 100 zu kommen, optimierte ihn die LG-Lösung und brachte es zudem auf ein größeres Spektrum zwischen 35 und 100. Das Ergebnis ist ein Wert von 71 bei Wassereinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Steuerungssystemen.